Isabell, 16 Jahre

„Ich wurde von den anderen in meiner Klasse gemobbt.“
Angefangen hat alles mit ein paar Postings auf Facebook, in denen sich ein paar aus meiner Klasse über mein Profilbild lustig gemacht haben. Dann war da auf einmal diese Seite unter meinem Namen, mit ganz blöden Bildern von mir, die gar nicht echt waren – mein Kopf auf dem Körper einer nackten Frau und so Sachen. Auf WhatsApp haben die anderen auch eine Hate-Isabell-Gruppe gegründet, in der fast alle Mitglieder waren. Auch die, von denen ich vorher dachte, dass ich mich ganz gut mit ihnen verstehe.

„Ich habe alles in mich reingefressen.“
Am liebsten wäre ich gar nicht mehr in die Schule gegangen, aber meine Mama hat gemeint, dass man da drüberstehen muss. Das konnte ich nicht. Ich habe alles in mich reingefressen, bis ich die Webseite der kids-line entdeckte und dort anrief. Es hat so gut getan, sich den ganzen Frust über die Kränkungen von der Seele zu reden und auch die Bestätigung zu hören: Du wirst gemobbt und das ist nicht OK.

„Mittlerweile habe ich die Klasse gewechselt.“
Damit sich auch etwas ändert, hat mir die Beraterin die Nummer von der Kinder- und Jugendanwaltschaft in Salzburg gegeben, die vertrauliche Beratungen und Hilfe bei (Cyber-)Mobbing anbietet. (siehe https://www.kija-sbg.at/) Dort habe ich mir einen Termin geholt. Mittlerweile konnte ich die Klasse wechseln. Die Postings im Internet und die Hate-Gruppe sind gelöscht. Wenn ich mich wieder einmal allein fühle, werde ich wieder bei der kids-line anrufen, weil es einfach gut tut. Dort ist jemand, der sich Zeit für dich nimmt.